Barockzeit
Die Anektdote berichtet, dass Christine v. Lewenhaupt, Miteigentümerin zu Lausnitz, einmal vergiftet werden sollte. Als die Vorspeise ihr nicht mundete, gab sie die Suppe ihrem hier abgebildeten Hündchen zu fressen, welches daraufhin starb und auf diese Weise auf einem Gemälde verewigt wurde.
Christine Lewenhaupt und der Park
Der Reichsgraf Friedrich von Ellrodt heiratete 1763 die Markgräfin Christine von Lewenhaupt. Andreas von Ellrodt, der Vater des Bräutigams, hatte es am Hofe der Wilhelmine von Bayreuth, Schwester Friedrich des Großen, zu einer bedeutenden Stellung gebracht. Für das Brautpaar wurde das Schloss Neudrossenfels bei Bayreuth umfangreich renoviert. Als aber nach nur zwei Jahren Ehe Friedrich von Ellrodt starb, musste Neudrossenfels hoch verschuldet verkauft werden. Was aber sollte mit der noch recht jungen Witwe passieren? Das Gut Lausnitz war seit 1745 im Besitz der Ellrodts. Es sollte nun der Witwensitz der Christine von Ellrodt, geb. von Lewenhaupt, werden. Ab 1765 wurde das Haus standesgemäß und dem Zeitgeist entsprechend umgebaut und erweitert. Zahlreiche historische Rechnungen zeugen von größeren Baumaßnahmen.
Für sie wurde der schöne Barockgarten angelegt. Der Park ist ein kleines Kunstwerk für sich: Er wurde im Zusammenhang mit größeren Umbauten am Haus um 1765 angelegt. Es ist anzunehmen, dass Carl Philipp von Gontard die Planung und Ausführung übernahm. Trotz der geringen Größe (knapp 0,5ha) und der Hanglage sind in dem Park die zentralen Elemente der barocken Gartengestaltung zu finden: eine zentrale Mittelachse, fünf Terrassen mit Treppen, Mauern und Rasenböschungen, symmetrische Bepflanzung und Wege, schmiedeeiserne Gitter, Putten, die Sternzeichen darstellend, eine Grotte, ein Eiskeller, eine Lindenallee, ein Pavillon, genannt das Kleitschhaus, und vermutlich ein großer Laubengang schmückten und gliederten den Park. Noch heute strahlt der Park mit seinen alten Bäumen und umgeben von einer alten Bruchsteinmauer eine ganz besondere Stimmung aus.